4. Praxis und Evaluation

Praxis und Evaluation
Die Mitglieder Ihres Netzwerks treffen sich regelmäßig in personell stabiler und motivierter Runde? Ihr Netzwerkformat hat sich als anerkannte (politische oder fachliche) „Größe“ in der Kommune etabliert und feiert schon einige Erfolge? Der erste gemeinsame Fachtag war erfolgreich? Gemeinsame Aktionstage wurden begangen oder ein öffentlichkeitswirksames Papier erstellt? In der Professionalisierungsphase Ihres Netzwerks sollten Sie sich Zeit nehmen, alle (!) Erfolge und Entwicklungen zu feiern.
Wichtig ist, die Netzwerkarbeit regelmäßig zu reflektieren, um aus den Ergebnissen zu lernen und die Zielsetzung bzw. Pilotprojekte entsprechend anzupassen. Die transparente, gemeinschaftliche Qualitätsprüfung kann verbindend wirken. Es zeigt sich, welche Vorüberlegungen sich als zielführend erweisen und an welchen Stellen nach- oder umgesteuert werden muss (Evaluation).
Hinterfragen Sie sich…
- Sind Zielsetzung und Aufgaben weiterhin realistisch und umsetzbar (Wirkungsanalyse)?
- Funktionieren Rollenaufteilung und Netzwerkstruktur (Anzahl der Treffen, Orte, Protokolle etc.) (Rahmenbedingungen)?
- Stehen dem Netzwerk Personen und Ressourcen wie geplant zur Verfügung (Quantitative Analyse)?
- Wie bewerten die Netzwerkmitglieder die Qualität der Kooperation und des Netzwerkprozesses?
Braucht es…
- weitere Perspektiven am Tisch für die nächsten Schritte/Ziele?
- neue Formen der Zusammenarbeit, Kommunikation und Verbindlichkeit?
- andere inhaltliche Schwerpunkte?
- einen erneuten Konsens bezüglich der weiteren Ziele und Aufgaben des Netzwerkes?
Neue Ziele
Interventionsketten
Die (regionale) Vernetzung dient unter anderem dem Aufbau einer Interventionskette. Der Aufbau der Interventionskette erfordert eine sorgfältige Abstimmung zwischen den beteiligten Behörden und Institutionen. Hier kann es hilfreich sein, abgeschlossene, anonymisierte Fälle zu evaluieren, um Schutzlücken zu identifizieren und die Abläufe zukünftig zu optimieren.
- Welche Institutionen sind mit welchem (gesetzlichen) Auftrag an der Intervention beteiligt?
- Wie verläuft die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteur*innen (bspw. Beratungsstelle und Jugendamt ab, wenn Kinder betroffen sind)?
Professionalisierte Strukturen
- Eine netzwerkinterne Bestands- und Bedarfsanalyse gibt einen guten Überblick über den Status quo des regionalen Hilfesystem und die kurz-, mittel- und langfristigen Erwartungen und Bedarfe der Netzwerkmitglieder.
- Eine gemeinsam entwickelte Geschäftsordnung legt klare Regelungen zu Grunde, auf die sich das Netzwerk in seiner Arbeit berufen kann.
Weiterführendes Material
3. Erfolgsfaktoren der Netzwerkarbeit
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5. Vom Arbeitskreis in die Umsetzung
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