1. Nachhaltiger Gewaltschutz braucht Vernetzung
Warum braucht Gewaltschutz Vernetzung?
Die Umsetzung der Istanbul-Konvention ist eine gesamtgesellschaftliche Mammutaufgabe.
Die Betroffenen, ihre Kinder und diejenigen, die Gewalt ausüben, sind letztendlich darauf angewiesen, dass die verschiedenen Maßnahmen und Unterstützungsangebote ineinandergreifen, um einen umfassenden Schutz und die Sanktionierung und zukünftige Prävention von Gewalt sicherzustellen. [1]
In Bezug auf geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt ist der multiperspektivische und interdisziplinäre Austausch von besonderer Bedeutung. Beratungsstellen, Einrichtungen der Täterarbeit, Familienzentren, Suchthilfe, Politik, Polizei, Gleichstellungsbeauftragte oder Jobcentern fallen im Gewaltschutz unterschiedliche Funktionen zu und Betroffene kommen mit einer Vielzahl an Fachpersonen in Kontakt. Umfassenden Gewaltschutz und eine wirksame Bekämpfung von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt geht jedoch nur gemeinsam und koordiniert.
Netzwerktreffen fordern besonders in einem Flächenland wie Brandenburg von Teilnehmenden zwar gegebenenfalls eine zeitintensive Anreise. Andererseits bringt das Format Akteur*innen des Gewaltschutzes an einem Ort zusammen, um zukünftig auf „kürzeren“ Wegen kommunizieren zu können
Akteur*innen im Gewaltschutznetzwerk
In einem regionalen Netzwerk sollen bestenfalls alle regionalen Institutionen vertreten sein, die thematische Berührungspunkte mit dem Gewaltschutz haben und konkrete, inhaltliche Unterstützung anbieten, die sich politisch zur Thematik engagieren, dazu forschen, ehrenamtlich tätig sind oder regelmäßig Kontakt zu Betroffenen haben.
Dazu zählen neben den Akteur*innen des Gewaltschutz und den Trägern von Gewalthilfeeinrichtungen eben auch Akteur*innen aus dem Gesundheitswesen oder der Familienhilfe, Schwangerschafts-, Sucht- oder andere Beratungsstellen, Akteur*innen aus der Politik sowie der Justiz und Vertreter*innen gesellschaftlicher Institutionen.
Mehr dazu auch in Kapitel 2.
Michaela Rönnefahrt, AK Schutz bei häuslicher Gewalt in OPR
Vorteile der vernetzten Zusammenarbeit
Gemeinsames Verständnis der Zusammenarbeit
Informationsaustausch und Bindegliedfunktion
Gemeinsam Sichtbarkeit für das Thema Gewaltschutz verstärken
Expertise bündeln und Perspektive erweitern
Multiplikator*innen und Methodenkoffer
2. (Gewaltschutz-) Netzwerk starten
Vorheriger Hinweis
2. (Gewaltschutz-) Netzwerk starten
Nächstes Kapitel