2. (Gewaltschutz-)­­Netz­werk starten

Gewaltschutz Netzwerk starten

Wie starte ich ein Netzwerk?

Zu Beginn jeder Netzwerkarbeit stehen eine oder mehrere Akteur*innen mit der Idee Aus­tausch­strukturen zu schaffen. Anlass kann zum Beispiel der Bedarf nach Fachaustausch, konkrete Konflikte bei der Zu­sam­menarbeit für Opferschutz oder auch die Ideeneingabe von Außen sein. Das Engagement dieser sogenannten Initiator*innen bildet die Basis zur Etablierung des Netzwerks.

Die Ini­tiali­sie­rungs­phase umfasst im Wesentlichen eine leitende Netzwerkvision, das Kontaktieren von möglichen Netzwerkpartner*innen und eine gute Vorbereitung einer Ver­an­staltung für die erfolgreiche Gründung eines Netzwerks [1]. Im Rahmen einer Auf­takt­ver­an­stal­tung, eines Fachtags oder eines anderen Austauschformats lernen sich die Gründungsmitglieder des Netzwerks und ihre Motivation zur Teilnahme an der Veranstaltung sowie ihre Schnittstellen Ge­walt­schutz in ihren jeweiligen Ar­beits­bereichen kennen.

Schritt 1: Analyse des Umfelds

Es ist wichtig, sich vorab einen Überblick über die regionalen Akteur*innenlandschaft im Bereich Gewaltschutz und Häusliche Gewalt zu verschaffen und zu identifizieren, welche Träger, Institutionen und Organisationen wichtige Netzwerkpartner*innen für das Netzwerk sein könnten.

Schritt 2: Mögliche Netz­werk­part­ner*innen

Schritt 3: Ausgestaltung des Netzwerks

Für das erste Treffen empfiehlt sich eine Präsenzveranstaltung, um eine vertrauensvolle Atmosphäre und die Identifikation mit dem Netzwerk zu fördern. Es braucht eine entsprechende Räumlichkeit, in denen die Veranstaltung statt­finden kann sowie für Verpflegung und personelle Unterstützung gesorgt ist. Die Initiator*innen sollten mit einem konkreten Vorschlag zur „Vision“ des Netz­werks einladen, das ggfls. im Rahmen der ersten Treffen von den Netzwerkmitgliedern ent­spre­chend angepasst und über­arbeitet werden kann.

Schritt 4: Inhaltliche Gestaltung der Auftaktveranstaltung

Aus Schritt drei lassen sich mögliche Programmpunkte für die Auftaktveranstaltung ableiten. Wählen Sie je nach Teilnehmenden und Zielsetzung Ihres Netzwerks entsprechende Inhalte für Ihr erstes Vernetzungstreffen. Sobald das Programm für die Auf­takt­ver­anstaltung steht, können Sie Ein­ladungen versenden. Wenn mögl­ich informieren Sie die lokale Presse zur Bekanntmachung der Veranstaltung – vielleicht melden sich hierüber noch weitere Interessierte.
Bei der Planung der Auf­takt­ver­anstaltung steht die KIKO ins­besondere als Informations- und Vernetzungsstelle beratend zur Seite: Wir vermitteln Kontakte zu uns bekannten, regionalen Akteur*innen, unterstützen bei Vorträgen mit fachlicher Expertise und/oder Einblicken aus der Praxis oder verweisen ggfls. an geeignete Speaker*innen oder Best-Practice Beispiele aus anderen Land­kreisen/ kreisfreien Städten. Darüber hinaus fungieren wir auf Wunsch gern als Multiplikatorin, um die Veranstaltung breiter zu bewerben.

Weiterführendes Material

1.

DNBGF Netzwerkarbeit unter: https://www.dnbgf.de/?id=19; abgerufen am 25.6.2024.

2.

3.

Die Istanbul-Konvention enthält eine allgemeine Verpflichtung zu gesetzgeberischen und sonstigen Maßnahmen zur bereichsübergreifenden Zusammenarbeit, mit dem Ziel, Opfer geschlechtsbezogener Gewalt in allen Phasen des Interventions- und Hilfeprozesses zu schützen und zu unterstützen (Art. 18).
Geschlechtsspezifische Gewalt meint gewaltvolle Handlungen gegenüber einem Individuum oder einer Gruppe von Indi­viduen aufgrund der Geschlechts­identität. Der Begriff wird benutzt, um zu verdeut­lichen, dass gesellschaftliche Struk­turen das Risiko erhöhen, bestimmte Formen von Gewalt zu erleben. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, trans, nicht-binäre und intersex Menschen, aber auch Menschen, die bestimmten sozialen Nor­men oder einem binären Geschlechter­verständnis nicht entsprechen.